Ich streife für Sie durch den Behördendschungel!

Verraten und verkauft

Ute P. (Name geändert) ist sauer. Und zwar auf ver.di. Als die Marlerin im April 2017 ihre ver.di-Mitgliedschaft kündigte, und um eine Bestätigung bat, passierte erstmal nichts. Nach sechs Wochen meldete sich ein ehrenmtlicher Rückholer und wollte ihr in recht aufdringlicher Arte die Vorteile einer Mitgliedschaft schmackhaft machen.

„Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich hatte ja schließlich meine Gründe, warum ich nicht mehr Mitglied sein wollte. Ich sah in der Mitgliedschaft für mich kein Nutzen mehr, sondern nur Kosten", begründet sie ihre Entscheidung.

Ute P. ist schon seit 1988 dabei. "Damals hieß das noch ÖTV, und der Chef noch Kluncker!“ Hier irrt Ute P. übrigens. Sie meint Monikas Wulff-Matthies. Heinz Kluncker war von 1964 bis 82 Vorsitzender und erin gwichtiger Arbeitnehmerfunktionär  – nicht nur wegen seines Körpergewichts.

Besonders den Stil, mit dem die Gewerkschaft sie verabschiedete, empfand sie als „unterste Schublade.“ Sie war ver.di weder ein Dankeschön oder gar einen Blumenstrauß als Abschiedsgeschenk und oder Anerkennung für die langährige Mitgliedschaft und geleistete Arbeit wert. Statt dessen forderte die Gewerkschaft 108 Euro Beitragsrückstand ein - weil sie nicht fristgerecht zum 1. Oktober gekündigt hatte. So was aber auch.

"Da setzt man sich dreißig Jahre für die Gewerkschaft ein und dann so was", sagt sie enttäuscht. Etwa das gleiche passierte ihr auch beim Austritt aus den Marler Sozialdemokraten nach 46 Jahren.

„Wenn du da nicht mainstream bist, kannst du da und auch in der SPD nix machen“, beschreibt sie ihren Eindruck. „Die wollen am liebsten nur Jasager.“

Der Geschäftsführer des verdi-Bezirks Emscher-Lippe Nord, Bernd Dreisbusch, war jedenfalls völlig überrascht, als sie mich - unangemeldet - zu einem Termin bei ihm begleitete. Damit hatte er offenbar wohl nicht gerechnet. Den Spaß haben wir uns aber auch gegönnt. Schließlich kenne ich Ute P. schon seit 30 Jahren

Das war besonders bizarr, schließlich war Ute P. Vertrauensfrau und im Personalrat der Marl und ist sich dort so oft über den Weg gelaufen. Und jetzt tat er beim Besuch so, als wäre sie gar nicht da gewesen, und erkannte sie nicht und würdigte sie keines Blickes. Auch ihre Kündigung war ihm anscheinend egal, er hat sie wohl gar nicht registriert. Er leitet schließlich alle an ihn gerichteten Schreiben weiter, erkärte er. Und schließlich kommt es ohnehin nur zwei bis drei mal im Jahr vor, dass jemand austritt. Aha. Da kann es einem natürlich schon mal durchrutschen, wenn ein langjähriges Mitglied geht, so als wäre sie nie dagewesen.

„Mich hat gewundert, dass er mich gar nicht nach dem Austrittgrund gefragt hat. Außerdem scheint er gar nicht gewusst zu haben, wer ich bin. Es ist jedenfalls bitter, und ich bereue es ihm Nachhinein so viel Zeit und Geld in den Verein gesteckt zu haben", zieht Ute P. frustriert eine Bilanz.

Ich kann den Eindruck von Ute P. gut nachvollziehen. Auch das ist Gewerkschaft. Man denke an meine Erlebnisse in Datteln, da reagierte ver.di auch nicht.

Und was mit dem Austritt nicht klappt, wird übrigens auch schon beim Eintritt verkorkst. Denn seit August 2016 bin ich schon Mitglied bei der Verdi, denn Gewerkschaften sind ein wichtiges Koorektiv um mdeie Macht der Unternehmen in Grenzen zu halten und ArbeitnehmerInnenrecht zu stärken. Doch bislang hat sich noch keiner um mich so richtig gekümmert. Da kriegt man zu Anfang so ein Schreiben zugeschickt, in dem man zur gewerkschaftlichen Mitarbeit aufgefordert wird, und dann passierte nichts. Aber absolut nichts.

Das muss man sich mal vorstellen: Rund zehn mal habe ich den Vorstand Inputs geliefert, doch es kam nichts. Nicht nur hier in Recklinghausen. Ich finde, das ist kein gutes Renommee für die Gewerkschaft bzw. den Verband, und so sollte es nicht laufen.

Dabei sollte es vielleicht als Standard sein, dass jedes neue Gewerkschaftsmitglied einmal von der Bezirksgeschäftsstelle auf einen Kaffee eingeladen wird, bei dem man sich mal ein oder zwei Stunden unterhält, abklärt, was das Mitglied für die Gewerkschaft und umgekehrt die Gewerkschaft für das Mitglied tun kann.

Welche Ideen denn das Mitglied hat, um die gewerkschaftliche Arbeit professionell voranzubringen. Ich habe da einige Ideen.

Wo also nichts ist, da sollte überhaupt erst mal eine Gewerkschaftskultur bzw. aufgebaut werden. Als ich im August beschloss in ver.di einzutreten, kam einige Tage erwähntes Schreiben mit der Bitte um Ideen. Das habe ich auch versucht, doch es kam keine Antwort. Aber auch überhaupt keine. Ich dachte ja nix.

Man musste die Geschäftsführung schon zum Jagen tragen. Der Laden is lahm. Aber so richtig. Völlig erstaunt war ich in des, als die Geschäftsführer, und vor allem die Fachbereichsleiterin Soziales, Petra Sibum, stolz verkündeten, dass der Hauptteil der Arbeit von Ehrenamtlern getragen wird. Das wollen sie wohl auch noch ausbauen, wie man hier lesen kann: 

Mir fiel fast die Kinnlade runter. Schließlich steht mir das Wasser gerade Oberkante Unterlippe. "Ja, wissen die denn nicht, wie asozial das Ehrenamt ist?", dachte ich mir, behielt den Gedanken, aber für mich und blieb ruhig und gelassen. Sich jetzt und in dieser Situation aufzuregen, hätte ohnehin keinen Sinn gehabt. Ich versprach ihm aber, das Thema im neuen Jahr mit den anderen Geschäftsführerinnen neu anzugehen. Dann ist man nämlich entspannter, und man hat den Kopf frei für neue Taten. Außerdem hatte ich ja einen Fall frei Haus geliefert bekommmen. Da war ich den KollegInnen ja eigentlich dankbar. Leider konnte ich es in dieser Situation nicht so recht zeigen.

Außerdem ergeben sich immer neue Zufälle, mit denen noch nicht mal Adam Riese rechnen konnte, wwenn er denn noch lebte. Jedenfalls war es bei mir Freitag so. Denn zum Abschluss verwies er mich noch auf die Armuts- und Reichtumskonferenz 2017 in Gelsenkirchen. Da ich Zeit hatte, fuhr ich kurzentschlossen dort hin.

Dort wurde übrigens erörtert, wie man mit der AfD umgehen sollte. Humor ham´se ja, die Kollegen. Statt so mit Mitgliedern umzugehen, sollten Sie mal den MitarbeiterInnen, die so mit motivierten Mitgliedern umgehen, zur Strafe das Gehalt kürzen. Verdient hätten sie es, finden Sie nicht auch?

Wie dem auch sei: Die dort bei ver.di offenkundig regierende (Is-)Lahmarschigkeit und Tranfunzelei ist ein Grund mehr, mal mit der AfD zu reden. Man soll zudem ja keiner Versuchung widerstehen. Wer weiß schließlich schon, wann sie wieder kommt.

Man muss bei aller Kritik an Bernd Dreisbusch muss man ihm aber zu gute halten, dass die viele anderen angeschriebenen ver.di-Geschäftührer reagierten auch nicht. Sei es der Landes- oder Bundesverband. Auch bei der NGG das gleiche Bild. Auch hier kamen keine Antworten.

Die ver.di Bezirksvorsitzende Heike Schakulat ließ sich auch nicht blicken und sich auch durch Bernd Dreisbusch vertreten, der wiedrum, na, sie wissen schon ...


Eine Frage der Ehre


Ich glaube, es würden noch nicht mal auffallen, wenn man ver.di zerschlagen und auflösen würde. Dann hätten die KollegInnen in den Betrieben wenigstens mehr Geld in der Tasche.

Hier liegt jedenfalls einiges im Argen. Wenn ver.di sich nicht entschuldigt, wird das wohl ein Fall für den Legman.

Und der Amtstiger bekam noch besätigt, was er schon lange vermutete: Erwerbslose sind bei ver.di fehl am Platz. Die Gewerkschaft kümmert sich nur um die Arbeitplatzbesitzer. Im Klartext unterstützt arm reich! Echt solidarisch! Diese Logik konnte Bernd Dreisbusch, nicht widerlegen.

Die Funktionäre machten übrigens keine Angebote, die mich freundlicher gestimmt hätten. Es schien ihnen wohl egal zu sein, was sie da taten.

Günter Isemeyer, Pressesprecher des ver.di Bundesvorstandes antwortete:


"Lieber Kollege Rüding,

da der Inhalt Ihrer Briefe bereits in einem ausführlichen Gespräch zwischen Ihnen und unserem zuständigen Kollegen Bernd Dreisbusch erörtert wurde, erübrigt sich eine weitere Auseinandersetzung. Auch mit dem von Ihnen zitierten ausgetretenen Mitglied hat ein entsprechendes Gespräch stattgefunden.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir unsererseits auf weiteren E-Mail-Verkehr in diesen Angelegenheiten verzichten.


Mit kollegialen Grüßen
Günter Isemeyer, Pressesprecher ver.di Bundesvorstand
"

***


Das war  glatt gelogen, denn es hatte gar kein weiteres Gespräch außer an jenem Freitag statt gefunden. Zudem siezte er mich. Das irrtierte mich, und es war auch ungewöhnlich, da man sich unter Gewerkschafterndoch in der Regel duzt. Droht mir jetzt etwa der Ausschluss aus ver.di? Wie dem auch sei: Sollte ich es indes so lange wie Ute P. aushalten, so bitte ich bei meinem Ausscheiden um einen würdigen Abschied und ein ebensolches Geschenk. Danke vorab dafür!

Das aber nur am Rande. Die Kernfrage ist doch: Sollen die Gewerkschaft und deren Mitglieder der Rechten diesen Triumph überhaupt gönnen? Oder sollte es nicht vielmehr eine Frage der Ehre sein, dass sie mit solchem Pack und sozialen Kaltschnauzen sowie saturierten Funktionären und Apparatschiks selbst fertig wird und aufräumen, bevor es Dritte tun? Zumindest sollte man denen mal Benehmen und Anstand beibringen.

Der Frust über verdi-Funktioniäre sitzt bei vielen Mitgliedern tief, wie dieser Post vom 17.05. 2018 im ver.di-Mitgliedernetz zeigt.
Er beschreibt die Umstände bei der letzten Urabstimmung über die Annahme des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst.




Wo bliebe denn da der Mitglieder- bzw.  Arbeitnehmerstolz, wenn sie tatenlos zusehen, wenn der Feind die Aufgaben übernimmt, zu denen man selbst nicht willens und fähig ist? Hier gäbe es jedenfalls ein ergiebiges Tätigkeitsfeld für Andrea Nahles, gemeinsam mit mir diese Strolche zu richten und diesen Typen mal eins auf die Fresse zu hauen. Verdient hätten sie´s. Das gleich gilt auch für andere Fälle, in denen die Zivilgesellschaft handeln muss.

Wohlgemerkt: Ich rede nicht von Migranten, sondern von deutschen (und vor allem christlichen) Kriminellen und Gesocks, das verfolgt und bestraft werden muss. Das ist der Unterschied. Ein entscheidender. Rassismus geht schließlich gar nicht.

Zudem habe ich folgende Stellen informiert und ihnen mein Engagement angeboten, ohne dass eine Antwort kam:

  • Die Geschäftsstellenleiterinnen von Gelsenkirchen und Bochum;
  • Die Gewerkschaft NGG, (Regionalbüro Oberhausen) sowie deren Landesverband;
  • Der Landesverband NRW von ver.di.
  • Die Redaktion von verdi.publik.

Es können also reichlich Hiebe ausgeteilt werden. Nur zu, kommt in Scharen und beteiligt euch!

Und merken Sie sich: Verrat kostet!

Behördensupport +++ Bescheiderklärer +++ Kümmeronkel Amtstiger * c/o Uwe Rüding * Oerweg 24 * 45657 Recklinghausen * Tel.: 0 23 61 / 90 55 35 * mobil: 0152 /55 97 000 1 http://www.amtstiger.de E-Mail: info@amtstiger.de Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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